Zum Artikel von Andreas Damm vom 12.12.2016 im Kölner Stadtanzeiger hier der Original-Text der Zuschrift des Vorstands und der stark gekürzter Leserbrief ganz unten auf der Zeitungseite.
Die negativen Berichte des Kölner Stadtanzeigers über die Kölner Oper sind für uns, die Freunde der Kölner Oper, immer wieder sehr enttäuschend. Man hat den Eindruck, dass diese negative Berichterstattung inzwischen zur Tradition im Hause Dumont geworden ist. Man fragt sich, was den Stadtanzeiger dazu antreibt, die Fakten so darzustellen, dass sie immer wieder zu Lasten der Oper und seines Teams ausgelegt werden.
Es ist ja völlig unbestritten, dass die schwierige Situation im Sommer 2015, als die Wiedereröffnung der Oper am Offenbachplatz ins Wasser fiel, zu Mehrkosten geführt hat, aber eben nicht nur für die Oper, sondern für die Bühnen der Stadt Köln allgemein. Das Schauspiel wird im Stadtanzeiger grundsätzlich in allen Kontexten, in denen es um Mehrkosten geht, nicht erwähnt. Die verkürzte Spielzeit 2015/16 führte naturgemäß zu einem Rückgang der Zuschauerzahlen, zumal im StaatenHaus für die jeweilige Aufführung weniger Plätze als z.B. in der Oper am Dom zur Verfügung stehen. Dass das Opernteam mit Frau Dr. Meyer überhaupt noch diese Spielzeit mit einer Kraftanstrengung ohne gleichen gerettet hat, bleibt im Stadtanzeiger wieder einmal unerwähnt. Ebenso die Tatsache, dass die Oper trotz der misslichen Umstände – so konnten z.B. keine Abos mehr angeboten werden – über 80% Auslastung erreichen konnte. Auch die irreführende Schlagzeile „Oper macht 45 Millionen Euro Schulden“ wurde einfach in den Raum gestellt, ohne dass man die wirklichen Zahlen kannte. Die Klarstellung durch den Geschäftsführenden Direktor der Bühnen, Herrn Wasserbauer, sucht man zumindest bis jetzt im Stadtanzeiger vergeblich.
Stattdessen darf der ehemalige Intendant der Oper unwidersprochen behaupten, die Kölner Oper sei in der Bedeutungslosigkeit verschwunden. Das Gegenteil ist der Fall. Die ersten beiden Premieren dieser Spielzeit, besonders Hilsdorfs Inszenierung von Verdis „Falstaff“, haben auch in überregionalen Zeitungen ein uneingeschränkt positives Echo gefunden. Man kann nicht erwarten, dass eine Regionalzeitung sich als uneingeschränkter Laudator der städtischen Kunstszene versteht, aber Fairness und wohlwollende Unterstützung in einer für alle Beteiligten mehr als schwierigen Ausnahmesituation sind eigentlich nicht zu viel verlangt.
Dr. Heinrich Kemper (1. Vorsitzender der „Freunde der Kölner Oper“)/Norbert Pabelick (Stellv. Vorsitzender)