Musikalisches Feuerwerk beim Familientag der Oper

Der Familientag am 16. September 2018 in der Oper Köln war erneut ein durchschlagender Erfolg. Und ein toller Tag für Groß und Klein, wurde doch ein vielfältiges buntes Programm geboten. Mit Bogenschießen, Papageno-Papagena-Führungen durch das Haus, mit allerlei Verlosungen, mit Kinderschminken, einer Fotoecke und einer spektakulären Kostümversteigerung mit wie immer perfekter Akquise durch Eike Ecker. Die Erwachsenen interessierten sich für die vielfältigen Kulturangebote der zahlreichen professionellen Anbieter wie der Theatergemeinde oder der Freien Volksbühne Köln. Und man hatte Gelegenheit, mit vielen Mitarbeiter und –innen der Oper einmal persönlich zu diskutieren. Und die aktuellen Produktionen kennen zu lernen über Jaques Offenbach und Puccinis „Turandot“ (die noch am selben Abend aufgeführt wurde). Natürlich waren auch die Kölner Opernfreunde mit einem Stand vor Ort, etliche neue Mitglieder konnten geworben werden, insbesondere weil die Opernintendantin Dr. Birgit Meyer vorab des Konzertes des neu formierten Opernstudios das Engagement der Opernfreunde Köln für die jungen Sänger in höchstem Maße lobte. Das tat richtig gut ! Die Flyer über den Verein gingen weg wie warme Semmeln.

Die kostenlosen Karten für das Eröffnungskonzert waren im Nu vergriffen, die Besucher schienen gewusst zu haben, welche Leckerbissen ihnen da serviert würde, zumal die Akteure nur so sprühten von Spiel- und Sangeslaune. Da löste ein Highlight den nächsten ab und rief bei Jung und Alt im überfüllten Saal 3 des Staatenhauses Jubel und Begeisterung hervor.
Der koreanische Bariton Hoeup Choi brillierte mit der halsbrecherischen Arie des Figaro aus Rossinis „Barbier von Sevilla“, der junge amerikanische Tenor William Goforth beglückte mit einer hochmusikalischen Interpretation der Arie des Tamino „Dies Bildnis ist bezaubernd schön“ aus Mozarts Dauerbrenner „Die Zauberflöte“ und gab Kathrin Zukowski (Sopran) und dem türkischen Basstalent Yunus Schahinger eine Steilvorlage in Sachen Mozartgesang. Die Arie Blondchens aus Mozarts „Entführung aus dem Serail“ und Sarastros Arie „In diesen heiligen Hallen“ fanden denn auch in ihnen wunderbare Interpreten. Der russische Tenor Anton Kuzenak verlieh der schwermütigen Arie des Grafen Lenski aus Tschaikowskis Oper „Eugen Onegin“ („Wohin seid ihr entschwunden“) Melos und Klangfarbe seiner Heimat, die isländische Mezzosopranistin Arnheidur Eiriksdóttir und die quirlige Koloratursopranistin Alina Wunderlin begeisterten das Publikum u.a. mit Melodien von Bernstein.
Ein weiterer Höhepunkt des einstündigen Konzerts war sodann der Auftritt der koreanischen Sopranistin Hyeoun Lee, die Violettas große Arie „È strano“ am Schluss des 1. Akts aus Verdis Oper „La traviata“ mit leuchtender Stimme, glasklaren Koloraturen und fulminanten Spitzentönen zu einem großen Musikerlebnis für alle Zuhörer machte. Am Flügel begleitete Rainer Mühlbach, Leiter des Internationalen Opernstudios, die junge Sängerschar und führte launig und kurzweilig durch das Programm, so dass auch die kleinen Gäste im Auditorium hoch aufmerksam zuhörten. Der begeisterte Beifall des Publikums für die jungen Sängerinnen und Sänger und ihren musikalischen Mentor wollte nicht enden. Und das völlig zu Recht!

Norbert Pabelick, Michael Cramer