Weihnachtskonzert unterm Sternenhimmel
Liebe Opernfreunde, es war ein toller Abend vor vollem, begeistertem Hause. Hier ein ausführlicher Bericht zum musikalischen Teil und zum Rahmenprogramm.
Eike Ecker, die Oberspielleiterin der Oper Köln, hatte es sich nicht nehmen lassen, für das Weihnachtskonzert der „Freunde der Kölner Oper“ ein stimmungsvolles Ambiente im Saal 3 des StaatenHauses herbeizuzaubern. Ein tiefblauer Sternenhimmel und ein kunstvoll geschmückter Weihnachtsbaum schufen ein wunderbares vorweihnachtliches Feeling, das auch auf die jungen Sängerinnen und Sänger des Internationalen Opernstudios der Oper Köln und deren Leiter Reiner Mühlbach am Klavier nicht ohne Wirkung blieb.
Die georgische Koloratursopranistin Maria Kublasvili, die spanische Sopranistin Maria Isabel Segarra, die koreanischen Studiomitglieder Young Woo Kim (Tenor) und Hocup Choi (Bariton), der schweizerische Tenor Dino Lüthy und der blutjunge türkische Bass Yunus Schahinger verwöhnten das begeisterte Publikum im voll besetzten Saal 3 im ersten Teil des Programms mit einem bunten Reigen aus Opern- und Liedmelodien (u.a.: Agustin Lara: Granada; Ahmed Adnan Saygun: Bozlak; Stanislao Gastaldon: Musica proibita), in denen die Heimat der jungen Ausnahmekünstler immer wieder zum Thema wurde.
Daneben durften natürlich solche Reißer wie die Arie der Lauretta „O mio babbino caro“ aus Puccinis Einakter „Gianni Schicchi“ oder das Bravourstück „Largo al factotum della città“ aus Rossinis „Barbier von Sevilla“ nicht fehlen, die Isabel Segarra mit süßem Schmelz und Hocup Choi mit viraler Kraft interpretierten. Die Arie des Faust aus der gleichnamigen Oper von Charles Gounod „Salut, demeure chaste et pure“ sang Dino Lüthy mit herrlichem Parlando und großer Musikalität.
Im zweiten Teil wurde es dann endgültig weihnachtlich. Maria Kublashvili sang ein Weihnachtslied aus ihrer georgischen Heimat („Alilo“), im Ensemble erklangen traditionelle Weihnachtsmelodien wie „Lieb Nachtigall, wach auf“ oder „Vom Himmel hoch, o Englein, kommt“ und weitere Weihnachtslieder von Humperdinck oder Adolphe Adam. Als Maria Kublashvili und Maria Isabel Segarra schließlich mit dem „Abendsegen“ aus Engelbert Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel“ den Abend ausklingen ließen, da kannten Rührung und Begeisterung des Publikums keine Grenzen mehr.
Mit der Zugabe „Dein ist mein ganzes Herz“ aus Lehárs Operette „Das Land des Lächelns“, die Young Woo Kim mit leuchtender Stimme zum blauen Sternenhimmel schickte, endete ein in jeder Beziehung beglückender Abend. Die jungen Künstlerinnen und Künstler und ihr musikalischer Mentor Reiner Mühlbach, der nicht nur das Programm zusammengestellt hatte und seine Eleven am Klavier einfühlsam begleitete, sondern auch launig und charmant durch den Abend führte, wurden mit lang anhaltendem Beifall für ihre außergewöhnlichen Leistungen gefeiert. Kölns Opernintendantin Frau Dr. Birgit Meyer und ihre künstlerische Operndirektorin Frau Martina Franck waren zu Recht stolz auf diese junge Sängerschar, die auch in Repertoireaufführungen der Kölner Oper und den Vorstellungen der Kinderoper immer wieder ihr großes Können unter Beweis stellt. Einhelliger Tenor der Besucher: „Wir freuen uns schon jetzt auf das Weihnachtskonzert im nächsten Jahr!“
Norbert Pabelick
Der nicht-musikalische Teil des Abends:
Der Vorsitzende Norbert Pabelick würdigte nach der Begrüßung unserer Sponsoren und dem Grußwort der Opernintentantin Dr. Meyer das 10-jährige Wirken des zurückgetretenen Vorsitzenden Dr. Heinrich Kemper, der das Schiff “Opernfreunde” stets durch alle Stürme sicher geführt hatte. Zur Erinnerung und als Dank bekam er eine Replik einer antiken römischen Vase aus dem Museum; ein Original war dann doch etwas zu kostspielig für den Verein.
Als immaterielles Geschenk gab es noch etwas Musikalisches; Kemper ist ausgewiesener Orgelfan und hat sich federführend um den Wiederaufbau der großen Orgel in der Abteikirche Brauweiler gekümmert. Neben einer Original-Orgelpfeife aus dem Altenberger Dom erhielt er auf Betreiben von Michael Cramer einen Gutschein für ein Praktikum als Orgelbauer in der Firma Schulte Orgelbau im Oberbergischen, den unser Vorstandsmitglied unter ganz erheblichem Gelächter des Auditoriums verlas (siehe unten). Dem Vernehmen nach will Kemper das Praktikum auch antreten – und muss natürlich später hier darüber berichten.